Das – vermeintlich – Einfache ist das Gute

1. Qualitative und quantitiative Forschung unterscheiden sich nicht so grundsätzlich, wie manche erkenntnistheoretische Positonen es nahelegen. Dies macht das im besten Sinne auf praktische Anwendungen ausgerichtete Buch von Bernard und Ryan klar. Ein Beispiel: Mit welchem Thema oder welchen Themen befasst sich ein Text? Texte können Geschäftsberichte, Interviews, Antworten auf (offene) Fragen usw. sein. Eine solche Frage nach dem „Thema“ ist grundlegend und eben nur vermeintlich einfach zu beantworten. Bernard und Ryan meinen, dass die Verhaftung in erkenntnistheoretischen Lagern verhindert, dass sinnvolle Analysetechniken  über die „Lager“- und Disziplingrenzen hinaus genutzt werden und daher nur „lokal“ bekannt sind. Ihr Buch sollte dieses Problem reduzieren.

Bernard, H. R., & Ryan, G. W. (2010). Analyzing Qualitative Data: Systematic Approaches. Los Angeles, CA: SAGE.

2. Statistische Tests müssen sinnvoll ausgewählt, die Ergebnisse vernünftig dargestellt werden. Hier hilft der folgende Aufsatz:

Wright, D.B. (2003). Making friends with your data: Improving how statistics are conducted and reported. In: British Journal of Educational Psychology, Vol. 73: 123-136. (http://www.baomee.info/pdf/MakeFriends/1.pdf )

Neues Buch: Praxis der Organisationsanalyse

 

BildNach dem Buch „Organisationsanalyse: Konzepte und Methoden“, dem „Theoriebuch“ sozusagen, ist nun von den denselben Herausgebern der „Praxisband“ erschienen: „Praxis der Organisationsanalyse. Anwendungsfelder und Methoden“ herausgegeben von W. Mayrhofer, M. Meyer und S. Titscher (UTB: facultas.wuv 2010, 416 Seiten, ISBN 978-3-8252-3386-0, 24,90 Euro)

Das Buch gibt Antworten auf folgende Leitfragen:

  • Welches sind die wichtigen Themen für das Verständnis von Organisationen?
  • Wie werden diese Themen von der Organisationsforschung empirisch untersucht?
  • Wie läuft die Organisationsanalyse in der Praxis ab?

Zu diesen drei Fragen will der Band anhand unterschiedlicher empirischer Organisationsstudien Antworten geben.

Neue Reihe im Rainer Hampp Verlag: Sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden

Der Rainer Hampp Verlag hat eine neue Buchreihe gestartet: Sozialwissenschaftliche Forschungsmethoden

„In der Forschungspraxis werden zunehmend statistische Methoden eingesetzt, die im Rahmen der universitären Ausbildung der angewandten Wissenschaften, wie Humanwissenschaften (z.B. Psychologie), Sozialwissenschaften (z.B. Soziologie) oder Wirtschaftswissenschaften, aus Zeitmangel nicht oder nur unzureichend behandelt werden können. Zwar ist in den meisten Fällen Literatur verfügbar, die diese Themen erschöpfend behandelt, aber entweder ist diese für eine bereits gut gerüstete Leserschaft konzipiert und/oder sehr umfangreich oder, bei neueren Methoden seltener, reduziert auf eher oberflächliche Handlungsanleitungen. Für die verantwortungsvolle Verwendung in der angewandten Forschung, bei der im Allgemeinen nur begrenzte zeitliche Kapazitäten zur Verfügung stehen, eignen sich solche Werke nur bedingt. Die vorliegende Reihe versucht, diese Lücke zu schließen: Einerseits auf relativ wenig Raum das jeweilige Thema weitgehend erschöpfend und anwendungsorientiert zu behandeln ohne weitgehende Vorkenntnisse vorauszusetzen, andererseits nicht in die Form weitgehend substanzloser statistischer Rezepturen zu verfallen.

Neben Beiträgen zu klar abgegrenzten statistischen Methoden, sind in dieser Reihe auch Bände geplant, die die statistische Grundlagen sowie fächerübergreifende Sicht- und Einsatzmöglichkeiten anwendungsorientiert behandeln.

Adressaten sind Studierenden sowie Forscher und Forscherinnen, die an einer begründbaren Anwendung der Methoden interessiert sind.“ (Quelle: hier)

Band 1 ist bereits erschienen: Ingwer Borg, Patrick J.F. Groenen, Patrick Mair: Multidimensionale Skalierung.

Einführung in das Statistikpaket R

Wer mit dem kostenlosen und mächtigen Statistikpaket R arbeiten möchte, findet hier eine gute Anleitung, die anders als die meisten Bücher für Sozialwissenschaftler i.e.S. und nicht (nur) für „Ökonometriker“ geschrieben ist. So gibt es etwa Kapitel über Rekodierungen von Variablen und zur Skalenkonstruktion.

Luhmann, M. (2010): R für Einsteiger. Weinheim.

Zum Buch gibt es hier Leseproben, Lösungen zu den Aufgaben, Beispiel-Datensätze u.ä.

Frei zugängliche Aufsätze aus den Zeitschriften des Rainer-Hampp-Verlages (Open Access)

Der Rainer-Hampp-Verlag hat eine ganze Reihe von Aufsätzen aus seinen wissenschaftlichen Zeitschriften öffentlich zugänglich und damit kostenlos downloadbar (hier) gemacht (Open Access). Hier ist eine Liste der Titel der Aufsätze, die man dort herunterladen kann:

  • Aging Workforce Management in the Automobile Industry
  • Selbstselektion statt Personalauswahl? Auslandsentsendungen …
  • Mechanisms of Change
  • Berufliche Chancengleichheit von Frauen und Männern
  • Corporate Governance als Erfolgsfaktor?
  • East German economic elites and their companies
  • Who is undermining employee involvement in postsocialist supervisory boards?
  • Employee Participation in Organizational Change
  • Editorial: Human Capital Management – a long and winding road
  • Human Capital Management: The German Way
  • From HRM to Employment Rules and Lifestyles
  • Wer nutzt HR-Outsourcing?
  • Hungarian and Central Eastern European characteristics of human resource management
  • Industrial Democracy: Historical Development and Current Challenges
  • Much Ado about Nothing? Recent Labour Market Reforms in Germany
  • Betriebsspezifische Formen der Mitarbeitervertretung
  • Multi-unionism and the Representation of Sectional Interests in British Workplaces
  • Organizational life-cycle
  • Organisationskapital und Humankapital als strategische Ressourcen
  • Die betriebswirtschaftliche Logik von Outplacement-Leistungen
  • The End of Personnel? Managing Human Resources in Turbulent Environments
  • Resource Dependence Theory – How Well Does It Explain Behavior of Organizations?
  • The development of small enterprises in Bulgaria, Czech Republic and the Russian Federation
  • Trade Union Decline and What Next. Is Germany a Special Case?
  • Die VW-Affäre – Lehrstück zu den Risiken deutschen Co-Managements?
  • Working Time Flexibility in the German Employment Relations System

Open Access Journal: „Survey Research Methods“

Eine interesssante Zeitschrift – Survey Research Methods – wird von Peter Lynn, Universität Essex, GB, und Rainer Schnell, Universität Duisburg-Essen, herausgegeben.

„This peer-reviewed journal aims to be a high quality scientific publication that will be of interest to researchers in all disciplines involved in the design, implementation and analysis of surveys. The journal will be published electronically with free and open access via the internet. We aim for a fast review and publication process.“ (Quelle: www.surveymethods.org)