„Unter Ökonomen setzt sich verstärkt die Erkenntnis durch, dass für die Erklärung ökonomischen sowie generellen Verhaltens neben kognitiven Fähigkeiten auch Faktoren wie soziale Fertigkeiten und Wertvorstellungen eine wichtige Rolle spielen. Entsprechend wird in ökonomischen Entscheidungsmodellen zunehmend auch die Rolle von Persönlichkeitseigenschaften berücksichtigt. Insbesondere bei Studien zum Arbeitsmarktverhalten oder Bildungsentscheidungen werden oftmals Eigenschaften wie z.B. Risikoneigung, Kontrollüberzeugung oder auch Persönlichkeitseigenschaften miteinbezogen. Dabei zeigt sich, wie wichtig es ist, neben den kognitiven Fähigkeiten auch die nicht-kognitiven Fähigkeiten bei der Untersuchung von Entscheidungssituationen zu berücksichtigen. Im Folgenden werden aktuelle Ergebnisse zu dem Zusammenhang zwischen Persönlichkeitseigenschaften und Bildungsentscheidungen dargestellt.“
via DIW Berlin: Wie Bildungsentscheidungen mit Persönlichkeitseigenschaften zusammenhängen.
Nicht, dass ich hier Zweifel an diesem Ansatz anbringen wollte, aber was ist dann noch Ökonomik? Die Analyse des Ökonomischen (was auch immer dann genau das Ökonomische ist)? Dabei sollten wir aber nicht übersehen, dass die meisten Ökonomen nach wie vor die Annahmen für brauchbar halten, die man mit dem Kürzel „homo oeconomicus“ beschreibt. Klar, für wahr halten sie die Annahmen nicht, „als ob“ reicht ja, so meint die Mainstream-Ökonomik. Trotz „Behavioral Economics“ lebt in den Lehrbüchern immer noch der vollständig rationale, allwissende und asoziale Entscheider.
Wenn es um Fragen wissenschaftlicher Arbeitsteilung und damit auch der Verteilung von Ressourcne geht, birgt die Psychologisierung der Ökonomik ebenso wie der Theorieimperialismus der Ökonomik (genauer: der Ökonomen) Konflikte in sich. Aber genau diese sind wesentliche Bewegkräfte von Veränderung (und Beharrung). Schaun wir mal…